Ostersonntag in der Erlöserkirche: Inmitten feierlicher Klänge und andächtiger Stille öffnet eine ganz besondere Kunstausstellung ihre Pforten. Der 87-jährige Künstler Walter Heiter stellt dort seinen berührenden Bilderzyklus zur Passions- und Ostergeschichte vor – ein Werk, das nicht nur künstlerisch beeindruckt, sondern tief persönliche Lebenslinien sichtbar macht.
Geboren in Stuttgart, wurde Heiter 1944 mit seinen Eltern ausgebombt. Erst nach der Rückkehr 1949 konnte er die Volksschule beenden – ein Neuanfang in einer Zeit des Umbruchs. Doch schon früh wurde der Grundstein für seine künstlerische Laufbahn gelegt: „Ich erhielt eine Malvorgabe, die mein Leben verändert hat“, sagt Heiter. Seitdem begleitet ihn die Kunst – als Ausdruck, als Reflexion und als Halt.
Sein Lebensweg führte ihn später ins Handwerk, mit seiner Familie in die Nähe von Amberg und in zahlreiche Ehrenämter – und schließlich in eine späte Ausbildung zum Heilerzieher. Seine Werke, die nun in der Erlöserkirche zu sehen sind, zeugen von einem langen Weg durch Zweifel und Suche, durch Glaube und Zweifel – und schließlich zu einer Form des Ausdrucks, die tief religiös verwurzelt ist.
„Die Passions- und Ostergeschichte hat mich immer bewegt – nicht nur als biblische Erzählung, sondern als Spiegel für menschliches Leiden, Zweifel und Hoffnung“, erklärt der Künstler. Seine Bilder sind keine glatten Illustrationen, sondern laden zum Innehalten ein: kantig, ehrlich, mit Spuren eines gelebten Lebens.
Die Ausstellung ist bis einschließlich Pfingsten in der Erlöserkirche Amberg zu den Öffungszeiten zu sehen (Mo., Mi., Fr. von 9 bis 12 Uhr sowie zu den Gottesdienstzeiten) zu sehen. Sie ergänzt nicht nur das österliche Gemeindeleben, sondern eröffnet Besucherinnen und Besuchern einen eindrucksvollen Raum für persönliche Betrachtung und spirituelle Tiefe.